Was tun, wenn ich betroffen bin?

Es ist nicht deine Schuld. Deine Freundin oder dein Freund ist für sein oder ihr Handeln selbst verantwortlich. Du bist nicht allein. Vielen Menschen geht es so wie dir.

Du musst das nicht ertragen, denn niemand verdient so etwas. Setze Grenzen. Nimm Abstand und gehe deiner eigenen Wege. Es kann sein, dass du dich dafür trennen und jeden Kontakt abbrechen musst.

Hole dir Hilfe und Unterstützung. Vertraue dich anderen an. Erzähle ihnen, was dich bedrückt. Manchmal tut es gut, wenn jemand anderes die Wahrheit kennt. Lass dich zu einer Beratungsstelle in deiner Nähe begleiten. Dort wird dir zugehört und es können, falls du es willst, weitere Schritte unternommen werden. Alles bleibt vertraulich. Du allein bestimmst, was du erzählst und was nicht. Dort hört dir jemand zu und gibt dir Tipps wie du die Situation für dich verbessern kannst. Wenn du nicht magst, brauchst du auch deinen Namen in der Beratung nicht Preis zu geben. Du musst auch keine Angst haben, dass etwas weiter erzählt wird, das Beratungsteam muss schweigen. Oder es hört dir einfach nur zu.

Kim

„Es ist noch gar nicht so lange her, da ging es mir echt schlecht. Ich wurde von meiner großen Liebe grob behandelt und manchmal auch geschubst oder geschlagen. Ich dachte, dass es an mir läge, dass ich Schuld bin und vielleicht durch Nörgeleien oder ständige Streitereien selbst provoziert habe, dass ich so behandelt werde. Weil ich mir nicht sicher war, ob ich selbst vielleicht Schuld an dieser Situation hatte, habe ich lange niemandem davon erzählt.

Irgendwann habe ich dann doch mal einem Freund davon erzählt, wie ich mich fühle und warum ich in letzter Zeit so komisch war. Mein Freund hat ewig auf mich eingeredet, dass ich mir Hilfe suche. Und irgendwann hab ich‘s zum Glück gemacht: die „Nummer gegen Kummer“ . Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mein Herz geschlagen hat – wie soll ich alles erklären, was soll ich sagen? Wird es peinlich darüber zu sprechen?

Als dann plötzlich eine nette Frau am Hörer war, hab ich einfach erzählt (ich war so aufgeregt, dass alles aus mir herausgesprudelt ist). Allein das Erzählen tat richtig gut! Ich habe mich mit meinen Sorgen ernst genommen gefühlt, sie hat nicht gelacht oder so, sondern mir viele Tipps gegeben. Wir haben dann zusammen überlegt, wer mir außerdem helfen kann und was ich selbst tun kann. Am meisten ist mir aber im Gedächtnis geblieben, dass sie mir erklärt hat, dass ich nicht Schuld an dem bin, was mit mir passiert ist.“